“ Wie komme ich zu einer Coachinghaltung in meinem Führungsalltag?“ (s. https://systemisches-institut-hamburg.de/warum-fuehrungskraefte-keine-coaches-sein-koennen/) Mit dieser Frage konfrontieren uns die Führungskräfte unter unseren Teilnehmern der Coaching Ausbildung des Systemischen Institut Hamburgs, berichtet Mitgründer des Instituts Dr. Rüdiger Klepsch.

Eine erste Antwort auf diese Frage haben wir in dem Artikel über Just-in-time Coaching (s. https://systemisches-institut-hamburg.de/just-in-time-coaching-fuer-ausserordentlich-beschaeftigte-fuehrungskraefte/) bereits beschrieben. Andere Führungskräfte profitieren mehr von dem Design Yourself  – Ansatz. Was wäre,  wenn Sie den Design-Thinking Ansatz auf sich selbst als ihr eigener „Kunde“ anwenden und die Coaching -Haltung als das zu entwickelnde „Produkt“ betrachten.

Der Design Yourself – Ansatz gliedert sich in fünf unterschiedliche Phasen:

  1. Verstehen

Finden Sie heraus, was Sie als „Kunde“ inspiriert, wenn Sie die Coaching-Haltung in Ihrem Führungsalltag anwenden wollen. Schreiben Sie die Ihnen wichtigen Aspekte auf.

  1. Beobachten

Beobachten Sie sich selbst für eine Woche. Wie interagieren Sie mit Ihren MitarbeiterInnen: geben Sie Anweisungen? Oder stellen Sie Fragen, damit die MitarbeiterInnen ihre Lösungen selbst entwickeln? Bringen Sie Ihren MitarbeiterInnen Vertrauen entgegen? Schauen Sie auf das, was die MitarbeiterInnen bereits mitbringen- Ihre Ressourcen- oder achten Sie mehr auf die Defizite?

  1. Zusammenfassen und Prototypen entwickel

Entwickeln Sie aus Ihren theoretischen Kenntnissen (Verstehen) und ihren praktischen Beobachtungen (Beobachten) Ihr  angestrebtes Idealverhalten. Prototypen entwickeln Was sind die wesentlichen Bestimmungsstücke für Sie, um eine Coaching-Haltung in Ihren Management-Fertigkeiten aufnehmen zu wollen. Die Haltung könnte zum Beispiel geprägt sein von dem Bemühen um Resssourcenorientierung, um Lösungsorientierung, von dem Bestreben Vorab-Vertrauen aufzubauen,…..

4.Testen

Suchen Sie sich über eine Woche pro Tag eine einfache, übersichtliche Situation, wo sie Ihren Prototypen anwenden können. Legen Sie vorher fest, was aus Ihrer Sicht ein realistischer Erfolg wäre.

5. Evaluieren

Werten Sie anhand Ihrer eigenen Kriterien aus.  Vielleicht können Sie sich von Ihren Mitarbeiter-Coachees Rückmeldung geben lassen. Für den Fall, dass Sie erfolgreich waren, wird sich die Coaching-Haltung selbständig in Ihrem Management-Handwerkskoffer verankern. Aus dem Prototyp wird das Serienmodell!

Es kann aber auch sein, dass Sie sich noch einmal an den Prototypen setzen müssen, um nachzubessern. Wenn Sie von Ihren MitarbeiterInnen Agilität im Sinne hoher Anpassungsfähigkeit erwarten, dann kann dieser Anspruch nicht vor Ihnen halt machen.

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